Japanische Antwort - Classic Cars vergleich Datsun 240Z und Toyota Celine und tut dabei das, was alle tun

Classic Cars – Dezember 2019

Als Ende 2019 das Classic Cars Magazin einen Datsun 240Z in Note 2 mit 32.900 € bezifferte, waren sich viele darüber einig, dass die Preise für diese Fahrzeuge weiter steigen würden. Sicher auch angefeuert durch mediale Auftritte in US-Filmen, Computerspielen und rasante Fotoaufnahmen, wie sie in diesem Artikel abgedruckt sind.

Aber Fotos alleine machen noch keinen guten Artikel und so gelingt es auch der Classic Cars in den ein oder anderen fettigen Napf zu treten.

So beginnt der Artikel gleich auf der zweiten Seite damit, dass es sich beim 240Z um eine E-Type Kopie handelt würde, wenn auch vielleicht nur im Volksmund.

Doch war das der Ansatz von Nissan während der Entwicklung in den 60er Jahren? Galt hier der E-Type als Benchmark? Schauen wir uns an dieser Stelle das Buch „Datsun 240Z – Engineering Development“ von Hitoshi Uemura genau an. Denn hier wird ganz deutlich beschrieben, dass weder ein E-Type das Vorbild war, noch es das Ziel war, den englischen Wagen zu kopieren.

Vielmehr schielte man auf Porsche und Toyota, was Fahreigenschaften und Formsprache anging.

Das Design des Z entwickelte sich dabei auf Basis vorherigen Nissanmodelle und war ein Prozess unabhängiger Entwürfe.

Aber lesen wir weiter.

Denn gleich auf der nächsten Seite hämmert einem der Goertz-Hammer mit einem wilden Paukenschlag um die Ohren. Hier nämlich heißt es: „Goertz sollte die Marke mit einem neuen Sportwagen nach vorne bringen – und entwarf den Silvia (…).“

Aber tat er das wirklich? Sicherlich nicht, darin sind sich Experten einig und das lässt sich in ausführlicher Form hier nachlesen und lässt keine Zweifel offen, dass auch in den Reihen der Redaktion der Classic Cars wieder einmal sorgenfrei von zuvor kopierten Artikeln abgeschrieben worden war.

So auch in Bezug auf das Lenkrad, das gleich an mehreren Stellen als „Holzimitat“ bezeichnet wird. Schaut man sich jedoch alte Nissan Prospekte an, oder sägt das Lenkrad gar in mehrere Teile, dann wird man sehr wohl zu dem Schluss kommen, dass hier echtes Holz verwendet worden ist. 

Und gerade solche Details machen einen gut recherchierten Artikel doch aus, oder nicht?

Apropos gut recherchiert. Lesen wir auf Seite 47 weiter, so stolpern wir unwillkürlich über den Grund des späten Verkaufsstartes in Deutschland. Dieser wird im Text mit einer Entscheidung Nissans begründet. Doch woran lag das? Schlicht und einfach daran, dass es vor 1972 noch keinen Nissanhändler in Deutschland gab und auch zuvor erst einmal eine gewisse Entwicklung für die europäischen Länder vorgenommen werden mussten.

So war die Serienbereifung und das Fahrwerk, das für die USA gut genug waren, für die deutschen Autobahnen nicht geeignet und es musste einige Arbeit geleistet werden, bis Nissan damit zufrieden war.

Es war also nicht „eine späte Entscheidung“, sondern schlichtweg das Fehlen eines Händlernetzes.

Was jedoch in der Entscheidung der Redaktion liegt, ist die korrekte Benennung des Autos. Dieses heißt außerhalb Japans nicht Nissan 240Z, wie auf Seite 48 geschrieben, sondern Datsun 240Z. Ein Nissan 240Z, oder korrekt gesagt Nissan Fairlady 240Z, hätte das Lenkrad auf der anderen Seite und ist auch sonst ein anderes Auto. Aber über solche Kleinigkeiten sieht man in der Summe der Ich-nehm-es-nicht-so-genau-Recherche mittlerweile ja hinweg.