Fairlady Z - Renn- und Rallyesport – Kapitel 1: Suzuka 300 km 1970

Der Weg zu "einem der erfolgreichsten Sportwagen der Welt" war nicht einfach und begann sicher nicht so, wie man es erwarten würde, wenn man rückblickend auf die Geschichte der Nissan Z-Modelle schaut.
Der 240Z gewinnt fast alle Rallyes. Der 260Z fährt in Le Mans. Der 300ZX gewinnt den IMSA GTS. Der 350Z wird vor allem in der Tuner- und Driftszene eine Legende.

Doch woher kommt dieser Ruhm und dieser Hype um diese Fahrzeuge? Wie kommt es, dass diese Autos so viele Pokale nach Hause bringen und wie fing die Renngeschichte mit dem Z überhaupt an?

Genau darum soll es in dieser Serie gehen.

Also starten wir im Jahr 1969 mit einem lauten Knall!



Und zwar mit dem Großen Preis von Japan.

Wenn man heute vom Großen Preis von Japan spricht, meint man ganz häufig das Formel-1-Rennen.
Aber es gab eine Zeit, von 1963 bis 1969, in der damit ein anderes Rennen gemeint war, das größte und populärste in Japan; und was mit 6 Rennen pro Jahr ein riesiger Aufwand für alle Teilnehmer darstellte! So etwas kann man sich heute gar nicht mehr vorstellen.

Der erste Große Preis von Japan fand am 3. Mai 1963 auf der gerade fertig gestellten Rennstrecke von Suzuka statt, der eigentlich von Honda eröffneten internen Rennstrecke, die 1962 erbaut wurde

Jedoch wurde das Hauptrennen von ausländischen Sportwagen monopolisiert.

Ein Zustand, der so nicht hingenommen werden sollte, weshalb vor allem Nissan sehr bemüht war, alle folgenden Rennen zu dominieren.
So waren sie 1966 (R380), 1968 (R381) und 1969 (R382) siegreich. Ein beachtlicher Erfolg!

Doch 1970 kündigten Nissan und Toyota an, dass sie sich auf Sicherheits- und Umweltschutzmaßnahmen konzentrieren und daher nicht teilnehmen würden, was dazu führte, dass die Veranstaltungen 1970 abgesagt wurden.

1969 war somit das letzte Jahr, in dem der ursprüngliche Große Preis von Japan ausgetragen wurde.



Also kein Rennen für den Z?

Doch. Aber die Rennserie darum musste erst noch ins Leben gerufen werden. Was im Jahr 1970 auch geschah.
Und zwar ebenfalls in Suzuka.

In diesem Jahr fand hier das All Japan Suzuka 300 km Rennen am 18. Januar statt.
Bemerkenswert insofern, als hier neben Ford GT40, Nissan Skyline 2000GTR, Mazda RX3, Porsche 908, 906, 910, Isuzu Bellett auch der erste Nissan Fairlady Z432-R debütierte. Und das Ziel auch direkt nicht erreichte.
Und das, obwohl sich der talentierte Fahrer Moto Kitano (zuvor saß er bereits im R381 hinterm Steuer) im Qualifying auf Platz 4 vorgekämpft hatte.

Aber was war los? In Runde 8 drehte sich ein Auto vor ihm aufgrund einer Ölspur. Kitano wollte laut den damaligen Rennberichten einen Zusammenstoß vermeiden, riss das Steuer um und stand quer auf der Strecke.
Unglücklicherweise wurde er so direkt von einem dahinter fahrenden Wagen erwischt, der den Z stark demolierte.
Kitano jedoch hatte Glück und blieb bei dem Unfall unverletzt.


Ein harter Schlag für Nissan, die trotz dieses nicht ganz so glamourösen Debüts im Motorsport eine Legende der Sportwagen geschaffen hatten.

Das Rennen gewann übrigens ein Porsche 908, während Nissan mit dem Skyline auf Platz 3 landete.



Kommen wir aber zurück zum spannenden Teil. Dem Auto. Dem Z432-R. Was war das?
Eigentlich etwas, was so nicht geplant war.
Nach dem Aus der "großen" Rennwagen beim Japan Grand Prix schickte Nissan fortan nur noch etwas kleinere Modelle auf die Piste.
Nicht aber unbedingt mit Straßenmotoren.
So sollte der neu vorgestellte Fairlady Z mit dem ausgestattet werden, was zuvor schon Rennen gewann.
Wir sprechen hierbei von nichts Geringerem, als dem S20 Triebwerk, das zuvor mit kleinen Änderungen bereits im PGC10 Skyline verbaut war und was seinen Ursprung im Prince R380-Programm und dem Prince GR-8 Motor hatte.

Und eben dieser S20 Motor befeuerte den Z432, resultiert im Z432-R und wurde schlussendlich vom L24 abgelöst, der deutlich leichter, einfacher und standfester war. Aber darum soll es an anderer Stelle gehen.